Schleusen öffnen

Schleusen öffnen lautet der erste von zwei Mehr Welten-Teilen.

Auf diesem Blog veröffentlicht sind als Leseprobe die ersten zwölf Kapitel.

  • Kapitel 1

    der Schule?« fragte Frau Dr. Theisson und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. »Okay«, antwortete Victor und klang dabei, als wollte er sagen: Eigentlich nicht so toll, aber ich möchte nicht darüber reden. Er saß ihr gegenüber in einem ebenso bequemen Sessel, doch nun, da sie das Wort Schule ausgesprochen hatte, versank der ohnehin schmächtige…

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  • Kapitel 2

    Wie so häufig führte der Weg von der Therapiestunde Victor an der Buchhandlung Stefan König vorbei, obwohl diese Buchhandlung überhaupt nicht auf dem Weg von der Praxis nach Hause lag. Lesen war neben dem Spielen mit seiner Nintendo Switch und der Playstation Victors liebste Freizeitbeschäftigung, besonders wenn es sich um Werke der Fantasy-Literatur handelte. Und…

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  • Kapitel 3

    Das zweite Mal, da Victor seine neue Nachbarin traf, fand bereits am nächsten Tag nach der Schule statt. Das Mädchen, das noch nie etwas von Harry Potter gehört hatte, spielte alleine und mitten auf der Straße Hüpfekästchen. Offiziell würdigte er sie keines Blickes und grunzte auch nur ein »Mädchenkram«, als sie ihm fröhlich zurief, ob…

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  • Kapitel 4

    Von nun an trafen Charlie und Victor sich fast täglich. Wann immer er aus der Schule nach Hause kam, wartete sie bereits auf der Straße vor seiner Haustür auf ihn. Sie gingen dann immer zu ihm, bekamen von Maria einen Snack und verschwanden schnurstracks in Victors Zimmer, um dort die Playstation zu malträtieren. Charlies Ehrgeiz…

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  • Kapitel 5

    Der Plan sah wie folgt aus: Am folgenden Nachmittag, einem Freitag, würden sie Maria erzählen, dass Charlies Vater überraschend zu einer Geschäftsreise aufbrechen musste, und sie fragen, ob Charlie deshalb über Nacht bleiben könne. Maria würde ihr das nicht verwehren, ihr im Gegenteil das schönere der beiden Gästezimmer zurechtmachen, da war Victor sicher. Dann mussten…

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  • Kapitel 6

    Mitten in der Nacht wachte er unvermittelt aus einem Alptraum auf. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, was er geträumt hatte, wusste nur sehr wohl, dass Charlie mitgespielt und ihm bei irgendetwas, das ihm große Angst gemacht hatte, zur Seite gestanden hatte. Was auch immer sie gemeinsam durchgestanden hatten, es war eine Welle der…

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  • Kapitel 7

    Am nächsten Morgen fiel ihm das Problem mit dem Walkie-Talkie wieder ein. Es steckte noch immer in dem Aktenvernichter. Offensichtlich hatte sein Vater es noch nicht bemerkt, denn den hörte er im Badezimmer. Wenn Hannes Schindler guter Laune war, dann trällerte er alte Songs von den Rolling Stones bei der Morgentoilette, und heute trällerte er…

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  • Kapitel 8

    Am Nachmittag stand Charlie plötzlich in der Tür. »Hallo«, sagte sie leise. »Magst du mich noch?« fragte sie und klang dabei ziemlich zerknittert. Sie kam ins Zimmer und setzte sich auf sein Bett. Nahm sich den Löwen, der dort mittlerweile seinen Stammplatz hatte. Victor, der an seinem Computer saß, schaute sie nur kurz an und…

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  • Kapitel 9

    Mitten im Raum stand Charlie, die nun ganz anders aussah als sonst. Statt ihrer Jeans, den Sneakers und einem der bekannten T-Shirts hatte sie ein altertümlich wirkendes Kleid an und geschnürte Kurzstiefel. Ihre Haare, sonst lang und offen, trug sie sehr streng zu einem Knoten gebunden. Sie bemerkte ihn nicht, denn sie stand dort und…

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  • Kapitel 10

    »Es gibt mehr Welten als diese«, sagte Charlie und setzte sich an den Küchentisch. Aus dem Kühlschrank hatte sie zwei Dosen Cola geholt und stellte eine nun vor Victor, der auf dem einzigen anderen Stuhl am Tisch Platz genommen hatte. Nachdem die beiden zurück in der Garage angekommen waren und die Schleuse sich wieder geschlossen…

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  • Kapitel 11

    Obwohl er eigentlich hundemüde war, konnte Victor auch in dieser Nacht nicht gut schlafen. Doch diesmal waren keine Selbstentfremdungsgefühle, die ihn davon abhielten. Diesmal konnte er über nichts anderes nachdenken als über das, was er gesehen und erlebt hatte. Seltsame riesige Irisblenden, die sich in massiven Wänden bildeten und als Schleusen in eine fremde Welt…

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  • Kapitel 12

    Charlie sah Victor erst am nächsten Tag wieder. Wie üblich wartete sie bereits auf der Straße auf ihn, als er aus der Schule nach Hause kam. »Wir gehen heute zu mir«, sagte sie und dann setzte sie zu Victors Überraschung hinzu: »Aber zieh dir vorher andere Schuhe an.« »Warum?« fragte er verdutzt, als er die…

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